Lubomir Hnatovič
Malerei
Malerei
BIOGRAFIE
Lubomir Hnatovič wurde am 7. Oktober 1957 in Brodske, Slowakei geboren.
Wie bei vielen Künstlern sind die Wurzeln seiner Begabung in der Kindheit zu finden. Sein Vater war ein begabter Hobbymaler, Fotograf und Möbelbauer. Ein schwer behinderter jüngerer Bruder, für den der sechsjährige Lubomir die engste Bezugsperson war, sollte sein Weltbild und damit sein künstlerisches Schaffen wesentlich beeinflussen. Nach einer Lehre als Schlosser – den Beruf wird er nie ausüben – besucht er kurz die `Akademia vytvarnych umeni´ in Bratislava und später, nach seiner Emigration in den Westen in den frühen Achtziger Jahren, die Zeichenklasse bei Prof. Willi Kopf in der Universität für angewandte Kunst in Wien. Doch von diesen beiden Ausflügen in die Akademischen Ausbildungsstätten abgesehen, ist Lubomir Autodidakt. Er hat sich seine Meister selbst gesucht. Große Maler wie Goya, Velasquez, Ribera und in jüngerer Zeit Francis Bacon haben etwas in seiner Seele angesprochen, was er allmählich zu seinem ganz persönlichen Stil jenseits aller Moden und marktstrategischen Überlegungen entwickelt hat.
AUSSTELLUNGEN
EINZEL- UND GRUPPENAUSSTELLUNGEN in der kleinen galerie:
8. Februar bis 1. März 2023
Landschaften / Land(e)scapes
Lubomir Hnatovič & Natascha Renner
23. November bis 21. Dezember 2022
Jahresausstellung – „75 Jahre- 75 Bilder“
21. Juni – Mitte September 2022
Ausstellungsbeteiligung Selection 2 Kunstsalon 23
Liesinger Platz 3, 1010 Wien
4. Mai bis 4. Juni 2021
JAHRESAUSSTELLUNG 2021
Zwischen Tag und Nacht: Leben.
Kerstin Arnold, Peter Dwořak, Milla Edellman, Adolf Frohner, Lubomir Hnatovič, Julia Maurer, Lucia Riccelli, Anna Schmedding, Erika Seywald, Susanne Zemrosser und Herwig Zens
13. September bis 11. Oktober 2017
Lubomir Hnatovič
30. März bis 03. Mai 2016
Selektion I
10. Juni bis 10. Juli 2015
Kunst gegen Gewalt
07. Mai bis 05. Juni 2014
In Wien zu Hause
12. Juni bis 13. Juli 2012
Hommage an Dieter Schrage
15. September bis 07. Oktober 2010
Life and Vision
26. November 2008 bis 15. Jänner 2009
Weihnachtsausstellung
MEHR
Arbeitsreihe Landschaften
Reduziert auf die groben Umrisse, die Formen – und Farbästhetik der klassischen Maltechnik laden die neuen Landschaftsbilder von Lubomir zur Erkundung auch der eigenen Fantasiewelt ein. Und ganz in der Tradition seiner großen Vorbilder erhält das Licht eine maßgebliche Rolle. Die Themen, denen sich Lubomir in seinen Arbeiten widmet, sind immer existentiell, sie rühren an die Vergänglichkeit, durchaus auch an die menschlichen Abgründe. In seinen Landschaften stellt er diese Sinn – und Seinsfragen auf der metaphorischen Ebene – und schließt damit an die Meister der Romantik wie John Constable oder Caspar David Friedrich und schließlich William Turner an. Mit Turner, aber auch mit dem holländischen Barockmaler Jan Vermeer verbindet Lubomir speziell die Lichtwirkung, mit Turner darüber hinaus die zunehmende Abstraktion. Nur kurz hat Lubomir in Bratislava und Wien die Kunstakademien besuchte, um sich das nötige Handwerkszeug dann zielgerichtet selbst anzueignen.
Ausgehend von den alten Meistern, zu denen unter vielen anderen auch Goya, Velasquez und Ribera zählen – und zu Beginn seiner malerischen Faszination Francis Bacon, hat er seinen ganz persönlichen Stil jenseits aller Moden entwickelt. Auf Leinwand, die mit Acryl grundiert wird, folgen die zahlreichen dünn aufgetragenen Ölfarbenschichten, deren endgültiges Erscheinungsbild immer eine gewisse Dosis Ungewissheit enthält. Der kontrollierte Zufall zu Bildtiefe und innerem Leuchten.
Reale Landschaften dienen dem Maler als Impulse, die er in seine mystisch wirkenden Fantasielandschaften transponiert. In der aktuellen Serie nutzt er nun unterschiedliche Qualitäten und Konsistenzen von Nebel zur Verhüllung des Konkreten und gleichzeitig Öffnung in noch tiefere Schichten des Bewusstseins. Wie Landschaften der Seele, die den Blick und die Gedanken in eine vernebelt-ungewisse Endlosigkeit führen. Doch das durchbrechende Sonnenlicht gibt die Aussicht auf Hoffnung, lässt Freude und Trost erahnen. Die Deutungsmöglichkeiten in Hinblick auf Individuum, soziale Gruppen und Gesellschaft sind mindestens ebenso vielschichtig wie die virtuose Malerei selbst.
Verena Kienast